Begleitung Trauernder
Mentale Vorbereitung:
Über die eigene Belastbarkeit, Befindlichkeit nachdenken.
Bin ich zur Zeit selbst stark belastet? Welche mentalen Kräfte, welchen inneren Freiraum habe ich? Welche Gefühle drängen sich auf: Abwehr, Überforderung, Panik?
Welche sachliche Kompetenz besitze ich? Kenne ich Abläufe und Infrastruktur des Flugbetriebs/Flughafens, die Hilfsmöglichkeiten?
Wer kann mich unterstützen?
Umgang mit Betroffenen:
- Sich dem oder den Betroffenen vorstellen (Name/Funktion/Aufgabe), die nächsten Schritte erklären.
- Den Zustand des/der Trauernden wahrnehmen: Schock, Starre, Hilflosigkeit, Verzweiflung, panische Angst, Atemprobleme, Nervosität, Wut, Schuldgefühle, Aktionismus, Aggressionen.
- Besonnen reagieren. Überzogene Reaktionen sind bei den Betroffenen normale, ernstzunehmende Gefühle, die eine Schockphase kennzeichnen.
- Sachbetonte, geduldige Antworten auf (oft wiederholte) Fragen zum Was, Wann, Wo und Wie des Geschehenen geben.
- Ruhige Atmosphäre herstellen. Einen ungestörten Ort aufsuchen zur Stabilisierung, Orientierungsmöglichkeit und Realitätsfindung.
- Verdeutlichen, dass man Zeit hat, sich einlassen auf die Geschwindigkeit des anderen.
- Zuhören.
- Den/die Trauernden anschauen, in seiner/ihrer Nähe bleiben.
- Speisen anbieten, auch Getränke (mit Zuckergehalt).
- Kulturelle Besonderheiten erwarten und respektieren (z.B. afrikanischer Trauerschrei).
Abschluss:
- Wer soll wann informiert werden?
- Sind notwendige Telefonate erwünscht (Vorsicht und Zurückhaltung ist angebracht, es droht ein möglicher Kontrollverlust)?
- Wer soll dabei sein, mit wem kann auf Angehörige/Freunde gewartet werden?
- Beistand durch bestimmte Personen wie Seelsorger u.a. erwünscht?
Nachsorge:
- Alle Beteiligten informieren: Wie geht es weiter, wie wird die Situation zu Ende geführt?
- Das Umfeld für die nächsten Stunden nach den Angaben der Betroffenen gestalten.
- Für Abstand zum Ort des Geschehens sorgen.
Für die eigene Entlastung sorgen (z.B. im Gespräch mit Vertrauensperson).